Der Aufbau des Bandes ist nicht uninteressant.
W. H. Auden eröffnet den Reigen und steht in Original und
Übersetzungen am Anfang. Der „Funeral Blues“ - jenes Gedicht, dem die britische
Komödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ zu spätem Weltruhm verhalf
- darf nicht fehlen. Es folgen AutorInnen, die beim Kulturstammtisch
auftraten. Neben Weinheber und Auden sticht Kennerinnen und Kennern
der österreichischen Literaturgeschichte noch ein dritter Name sofort
ins Auge: Theodor Kramer. Der neben Erich Fried wohl wichtigste
Exillyriker Theodor Kramer stammt selbst aus dem eine gute Autostunde
von Kirchstetten entfernten Niederhollabrunn. Ihm wurde der 70.
Kulturstammtisch in Kirchstetten gewidmet. Durch die alphabetische
Anordnung der Autorinnen und Autoren kommt W.H. Auden zwar die
verspätete Ehre zu Teil diese Anthologie zu eröffnen, dennoch sorgt
sie für Gleichberechtigung unter den bekannten und weniger bekannten
Autorinnen und Autoren. In der Publikation scheint so z.B. auch Ernst
Ferstl auf. Der Autor aus Krumbach in NÖ ist bekannt für seine
Aphorismen und regemäßige Userinnen und User diverser
Aphorismus-Plattformen im Internet sind mit diesem Autor bestens
vertraut. Seine Gedichte haben jedoch bisweilen etwas Aphoristisches
und Sinnsprüchliches. Ebenfalls erwähnen möchte ich Peter Miniböck.Die in „Gemischte Gefühle“ präsentierten Gedichte bilden einen
verdichteten Querschnitt durch das Werk des Autors.
Neil Y. Tresher
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