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Grundlage für Peter Miniböcks Werk sind „Der Prozess“ von Kafka und „Der Fremde“ von Albert Camus. Camus kannte Kafka und nahm „Der Prozess“ als Grundlage für sein eigenes Buch. Peter Miniböck befragt die beiden Monumente der modernen Literatur mit den Mitteln des Palimsestes. [...]. Das Palimpsest ist ein Pergament, bei dem aus Sparsamkeitsgründen der alte Text abgeschabt und der neue aufgetragen wurde. [...]. Peter Miniböck verzichtet auf das „Abschaben“. Er legt nicht, wie es Literaturhistoriker/innen tun, ein Palimpsest frei und erarbeitet säuberlich die Bezüge zwischen den genannten Autoren, sondern schreibt ein neues Palimpsest, indem er die vorhandenen Texte von Camus und Kafka übereinander schiebt und verbindet. Durch dieses „Schichten“ entsteht ein neuer Text. Egal ob Sie nun das Palimpsest wieder frei legen wollen oder den Text als eigenständiges Werk lesen, und egal welchen Zugang Sie wählen; Aufmerksamkeit, Neugier und den Wunsch es sich nicht immer einfach zu machen ist das, was den Leserinnen und Lesern von Peter Miniböcks Werk mit auf den Weg zu geben ist. Nur so werden Sie die Scheu vor der Hermetik abstreifen und die Schönheit der Literatur entdecken.
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