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Rezension

 

"Das Bukranion"

 

[...]Nun aber zum Buch. Peter Miniböck legt uns Spuren aus. Weh dem, der diesen Spuren leichtgläubig folgt. Bald führt ihn die GROSSE STRASSE DER STADT hinaus, dann wieder hinein oder du gleitest mit der Montgolfiere langsam diese entlang, nicht ohne den Hinweis anzubringen, dass du auf solche Art niemals in den Katakomben ankommen wirst. Wer zeigt Möglichkeiten auf, den eigenen Standort zu bestimmen, um in DIE FERNE zu schauen, und so DIE WEITE WELT zu sich heran zu holen... den EIGENEN STANDPUNKT akkurat zu bestimmen? ... Gleichzeitig bietet der Autor Alternativen an, denn „von der Existenz des BUKRANIONS nichts ahnen, weil ...(Seite 5) weil Gedichte über den Mond (was eigentlich?) Schon geschrieben sind?

Die Niederschrift, so die Klassifizierung des Werkes durch den Autor, gliedert sich in jeweils XXII Protokollauszüge („Aus den Protokollen“) und Anmerkungen die sich „Aus den Aufzeichnungen“ ergeben. Diese sind teilweise äußerst prägnant, teilweise sehr ausschweifend – eben, wie es der Inhalt der Protokolle oder der gefundenen Aufzeichnungen verlangt. Wobei diese nach der Angabe auf Seite 76 nur einen Teil darstellen, da insgesamt vierzig Aufzeichnungen gefunden wurden. Diese Zahl wird dem Leser nicht so ohne weiteres hingeworfen, der Autor macht sich die Mühe, diese Symbolzahl auch zu erläutern. Man dankt dafür.

Im Schlussteil des Buches (Seite 78) legt der Autor eine neuerliche Spur, die dazu verführt, nochmals von Vorne zu beginnen: „Wir haben nicht, was uns gehört, nur Worte, wenigstens die. ...“

„Worte, eben, sonst nichts.“

 

Peter Miniböck ein produktiver Autor, der regelmäßig mit Neuerscheinungen auf sich aufmerksam macht. Wenn er, in Eigendefinition, u. a. auch als „kultureller Nahversorger“ tätig ist und so daran arbeitet das „Unwahrscheinliche, als das Wahrscheinliche“ sichtbar zu machen, darzustellen, nahezubringen, dann ist dieses Buch, diese Niederschrift ein zwar eigenwilliger, aber wichtiger Beitrag dazu.

 

Hans Bäck, Kapfenberg, EuropaLiteraturkreis Kapfenberg, 2017 (Auszug), PODIUM 183/184, Mai 2017

 

 

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