„Die
Eigenart der Ereignisse“
arovell-Verlag, Gosau, 2012
Hans Bäck, November 2012 in „Podium“, 165/166
Zuerst einmal einen Hinweis auf den Verlag und die
Verlagsarbeit: Dieser Verlag fiel dem Rezensenten schon
mehrfach auf, da er durch die Bank sehr gut gestaltete
und sorgfältig redigierte Bücher herausbringt. Und auch
dieses Buch ist sehr ansprechend und gut lesbar
gestaltet. Die vom Autor sicher vorgegebenen
unterschiedlichen Schriftbilder wurden konsequent
durchgehalten, es gibt dabei keinerlei Brüche. Dass auf
Seite 13 das Wörtchen viel anstelle des Verbums fiel
verwendet wird, könnte man sogar aus Aufzeichnungen des
Autors aus der Vergangenheit zu Gute halten. Es ist
schön, wenn es heute ein doch relativ kleiner Verlag
soviel Sorgfalt seinen Büchern widmet.
Doch nun zum Buch selbst: Einen so belesenen Autor zu
folgen, ist immer eine Freude, trotz der Gefahr, vom
Zitatenschatz erschlagen zu werden oder dass
oberlehrerhaft der Zeigefinger aus jeder Seite schaut.
Nun, als erfahrener Autor kennt Peter Miniböck natürlich
diese Fallstricke und vermeidet sie gekonnt. Daher ist
es dem Leser eine Freude, die Eigenart der
verschiedensten Ereignisse in einer Form dargestellt zu
bekommen, die einigermaßen verblüfft. Wenn der Autor
sagt „Meinen Parasiten aber ernenne ich auf der
Stelle zu meinem Ortsvorsteher“ so steht dem ein
Zitat von Victor Fleming aus dem Buch „The wizard
of OZ” gegenüber. Dann ist man versucht zum
Bücherschrank zu gehen, nachzublättern, kommt von einem
Buch zu einem anderen, kurz es beginnt ein aufregendes
Leseabenteuer. Und wenn dann gegen Schluss der Autor von
sich behauptet ICH BIN ES und dazu meint, sein Zustand
sei „unverändert ein jämmerlicher und beglückender
zugleich“ und diesem Bekenntnis gleichsam als
Bestätigung Alan Parker „Angel Hearth”
anfügt, so ist es für den Leser auch ein irgendwie
beglückender Zustand
Eine unerwartete Lesefreude, ein Büchlein, dass ich nicht
immer zur Hand nahm, auch nicht im Zuge durch las,
sondern darin schmökerte, mich verführen ließ,
zurückblätterte und dann noch einigermaßen überrascht
feststellte, das auf der letzten Seite die Frage
gestellt wurde, was wäre, wenn die stille Sprache des
Geschriebenen nicht mehr wäre?
Halten wir fest, diese stille Sprache des Geschriebenen
ist uns in diesem Buch sehr deutlich und die
Notwendigkeit dazu vor Augen geführt worden. Ein Buch
für Leser, welche diese Stille lieben.
Das Copyright
© liegt beim
jeweiligen Autor der Kritik.
Ohne
die
ausdrückliche
Zustimmung
darf seine Rezension, sein Kommentar
nicht
verwendet
werden
|