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Lichtungen

FÄLSCHUNG DER ERINNERUNG

Die Hunde furzten wie immer leise. Die mächtigen Planeten aus den stets gleichen Anfängen von Romanen des Fin de siècle ließen den Wind ihrer Blätter spielerisch bewegen. Und die von der Sonne zum Leuchten gebrachten Hausfassaden wurden von keinem beachtet. Alle waren sie bereits außerhalb der Stadt, waren draußen, spielten nicht mehr mit, spielten nicht mehr das Spiel Stadt-Land, sondern nur noch Land. Ländlich eben ging es zu: Tanzen, schwitzen, lachen: rote erhitzte Gesichter. Hinter Buschwerk wurden Kinder gezeugt - weniger lustvoll als angestrengt. Auf und nieder. Hinauf und hinunter. Und weiter ging's, vorwärts, selbstvergessen und wild, gierig nach... Sie wussten nicht, wonach sie hungrig waren, drehten sich nur noch im erdachten Karussell ihrer Leidenschaft. Berührungen fanden nur noch statt, wenn..., Spiele wurden nur noch gespielt, um..., Tänze wurden nur noch getanzt, weil... Frische Gesichter, frisches Fleisch: Frühstück im Grünen, bekleidet oder nackt, wie es ihnen gefiel. Die Pestgruben außerhalb der Stadt, die sie einst mit Nachschub versorgt hatten, gehörten für sie der Vergangenheit an. Nur an den Bachufern hatte sich Unrat angesammelt: Visitenkarten weggeworfener, verbrauchter Träume.

Aus LICHTUNGEN /XVIII.Jg/'97

 

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